Weihnachtsfeiertage 2011

Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit jenen Weinen die mich an den Weihnachtsfeiertagen  positiv und negativ überrascht haben.

Los ging's am 22. zum traditionellen Weihnachtstreffen mit meinen zwei Wiener Weinfreunden im netten Restaurant Italic, das vor allem mit einem sensationellem Filet-Steak begeistert hat. Eigenwillig und definitiv "anders" ist der 2007er Amphorenwein vom Weingut Werlitsch. Mir hat das richtig Spaß gemacht, meine drei Mitstreiter konnte ich nicht begeistern aber zumindest konnte ich Interesse wecken :-). Am ganzen Tisch gut aufgenommen wurde der 2007er Chateauneuf Clos St. Jean. Ein Chateauneuf der erst klar und kühl daher kommt, dann aber ganz deutlich seine Herkunft zeigt und mit enormer Kraft am Gaumen protzt, jedoch nie üppig oder zu opulent wirkt. Der Wein ist definitif viel zu jung zum Trinken aber auch jetzt schon ein Genuss. Sicher nicht zu jung war der 1967 Barolo Riserva von Giacomo Borgogno - Aber auch keineswegs zu alt! Viel Würze und natürlich sehr reife Noten in der Nase, am Gaumen aber erstaunlich frisch mit noch immer lebhafter Säure und noch immer spürbarer Frucht. Das Tannin ist vielleicht ein wenig grün aber keineswegs störend, ein toller Wein der viel Spaß bereitet und das bei dem Alter!

Am 23. gab’s eine Flasche die ich schon lange probieren wollte: 2009 Rosolo Babbino Caro vom Weingut JNB aus Neudörfl. Die 93-95 Falstaffpunkte sind vielleicht ein bisserl zu viel aber ein toller Wein ist das allemal wenngleich ein wenig die Ecken und Kanten fehlen – der Wein wirkt fast zu rund.

Leicht enttäuscht war ich am 24. vom hoch gepriesenen 2009er Bela Rex von Gesellmann. Mir ist schon klar, dass der Trinkzeitpunkt nicht der ideale ist, aber das was ich hier im Glas hatte wird definitiv auch in 5 oder 10 Jahren keinen Spaß bereiten. Ich hoffe die Flasche hatte einen nicht definierbaren Fehler ansonsten kann ich beim besten Willen den Hype nicht verstehen.

 Meinen Frieden mit dem Bela Rex machte ich allerdings schon am 25. an dem der 2002er Bela Rex sich als so sensationell gut gereifte Cuvee zeigte, dass mir „die Spucke weg blieb“. Ganz selten habe ich eine Rotweincuvee aus Österreich nach fast 10 Jahren so gut erlebt. Der 1996er Syrah vom Marietta (Kalifornien) machte nicht ganz so viel Spaß, war aber durchaus interessant, wenngleich er am Gaumen nach kurzer Zeit im Glas leicht üppig, süß und eindimensional wirkte. Die Abschließende 2006er Saarburger Rausch Spätlese von Dr. Wagner überzeugte dann wieder mit Typizität, enormer Mineralik und „Saar“typischer Säure. Wunderbar zum Drüber streuen! Absolut positiv überrascht hat mich der 2007er Sauvignon Blanc Reserve Welles von Lackner Tinnacher. Nach 2 Stunden im Dekanter war das ein Sauvignon Blanc, der mir seit langem wieder einmal zeigte, dass auch in der Steiermark gute Sauvignons produziert werden .

Als besten Schaumwein der Feiertage würde ich den 2002er Chartogne Taillet, mit seiner erstaunlichen Art Reife und Frische zu kombinieren, sehen. Sehr viel Spaß macht auch der Gobelsburg Brut, der in Österreich meine Referenz für Schaumwein darstellt, was er auch gleich im direkten Duell mit Polz Brut Blanc bewies der gegen den wunderbar straffen Gobelsburg fast süß wirkte und keine Chance hatte. Auch sehr fein und äußerst frisch war die 2003er Cuvee Prestige Rose von Gobillard!!

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